Methoden - Meditation
Praxis
Was ist/ bedeutet Meditation?
Die Sinne von allem Äußeren abziehen, den Geist nach Innen ziehen, den Augenblick der Gegenwart in allen
Aspekten wahrnehmen: Den Körper beruhigen, den Geist still werden lassen und damit Raum geben für die Erfahrung
jenseits von Raum und Zeit.
Meditation ist die Anwendung verschiedenster Techniken zur Veränderung des Bewusstseins. Meist führt Meditation zu
einem Gefühl tiefer innerer Ruhe und inneren Friedens, oder auch in einen Zustand der Glücksseeligkeit.
Die Meditationstechniken des Yoga sind die ältesten existierenden und zudem allumfassend. Sie berücksichtigen die
Wechselwirkung von Körper, Geist (Bewusstsein) und Atem (Prana) in besonderer Weise.
Um Yoga oder Meditation zu praktizieren, so heißt es gelegentlich, müsse man der Religion beitreten. Das ist ganz
bestimmt falsch. Richtiger ist es darauf hinzuweisen, dass es zuweilen sinnvoll ist, sich mit den Zusammenhängen der
einzelnen Yoga-/ Meditationspraktiken auseinander zu setzen. Sie beinhalten einen ganzheitlichen Denkansatz zu
einer gesunden harmonischen Lebensweise, der auch in unserer westlichen Denkweise umsetzbar ist.
Meditationstechniken
Die Techniken lassen sich grob unterteilen in solche, die zunächst mal dem Ziel dienen,
den Geist ruhig werden zu lassen, Abstand von den gegenwärtigen Problemen zu
bekommen. Dabei wendet man sich im Geiste einer Aufgabe zu, bindet die Aufmerksamkeit
des Geistes, welche nichts mit den momentanen Gefühlsbestimmten inneren Regungen zu
tun haben.
Hinweis: Ich habe nur Meditationstechniken beschrieben, die ich selbst hinreichend praktiziert
habe. Und mir nur solcherart bekannte Techniken würde ich gegebenenfalls vermitteln /lehren.
Dem gegenüber finden sich Techniken, die darauf abzielen, sich in besonderer Weise
eben genau den augenblicklichen Problemen geistig zu nähern, Lösungen zu finden,
sich auseinander zu setzen. In beiden Fällen ist ein innerer Beobachter von
Bedeutung. Und bei all dem Üben, um die geistigen Aktivitäten zu kanalisieren, ist
es immer wieder wichtig, dem Körper Beachtung zu schenken, denn ein ungeübter
unruhiger, von Schmerzen gepeinigter Körper wird immer wieder störend die Meditation
beeinflussen.
**) Da bei der Meditation Bilder, Gedanken und Gefühle unangenehmer Art auftauchen können,
besteht manchmal Bedarf, die Inhalte dessen zu besprechen. Daher ist es
wünschenswert, wenn der Unterweisende selbst Erfahrungen sowohl in der
Meditationspraxis als auch in Psychologie/ Psychotherapie hat.
Quellen:
Quellen:
Eliade, M.: Yoga- Unsterblichkeit und Freiheit; Insel Verlag
George Pennington: Die Tafeln von Chatres
Pfannstiel: Handbuch Yoga; dtv
Pohler: Grundwissen Meditation; GTB
Swami Rama, Ballentine, Hymes: Die Wissenschaft vom Atem;
Goldmann Verlag
Swami Rama: Der Weg des Feuers und des Lichts; Verlag
Ganzheitlich Leben
Wirkungen der Meditation
Zu den kurzfristigen/ momentanen Wirkungen zählen die, welche sich
sofort während der Meditation einstellen und somit eine körperliche
Entspannung herstellen:
•
verminderte Herzfrequenz
•
Blutdrucksenkung (in Verbindung mit Asana auch ausgleichende
Wirkung)
•
Veränderung der Hirnaktivität (Ausgleich der linken und rechten
Hirnsphären)
•
Veränderung des Speichels / Veränderung des Stoffwechsels
•
Beruhigung des Atems
•
Verminderung des Hautwiederstands
Die folgenden langfristigen Wirkungen sind messbar, sofern der Übende
regelmäßig meditiert:
•
Verminderte Reaktion auf äußere Störreize
•
Angstreduktion
•
Schmerzlinderung
•
Verbesserte Sehempfindlichkeit und Hörschärfe
•
Verbesserung der Reaktionszeiten und der reaktiven motorischen
Geschicklichkeit
•
bessere Selbstwahrnehmung, größere Eigenständigkeit, besseres
Identitätsgefühl
•
erhöhte Empathie (größere Offenheit zu anderen Menschen und
Situationen)
•
erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit
•
Verbesserung von Intelligenz und Gedächtnis
Außer Acht lasse ich mal die Tatsache, dass sich bei längerem Üben
besondere Fähigkeiten/ außergewöhnliche Eigenschaften (Siddhis - auch
im Sinne von Außersinnlichen Wahrnehmungen) einstellen könnten.
Chakra - Meditation
Chakras sind Energiezentren auf feinstofflicher Ebene in unserem
Körper. Ihnen wird jeweils ein spezielles Mandala und ein Klang
(Mantra) zugeordnet, so dass man ein Chakra auf verschiedene
Weisen aktivieren kann. Für die Meditation ist es wichtig, alle diese
Bereiche zunächst durch längeres Üben zunächst zu
harmonisieren. Dabei geht man auf besondere Weise vor.
Für den Übenden können sich mit den Chakras besondere Kräfte
und Fähigkeiten entwickeln. Doch der wirklich Meditierende darf
dabei nicht stehen bleiben, sonst bedeutet dies das Ende seiner
psyschischen, mentalen oder spirituellen Entwicklung.
Da die Chakrameditation längeres ruhiges Sitzen voraussetzt, ist
diese Meditation nicht für den Anfänger geeignet und sollte durch
einen diesbezüglich erfahrenen Yogalehrer vermittelt werden.
Meditation auf inneres Licht
Swami Rama schreibt, dass es besser ist, eher nicht auf das Licht
zu meditieren, sondern eher einen Klang oder ein Bild zu wählen.
"Das wahre Licht kannst du nur sehen, wenn du dir selbst eine
Dunkelheit schaffst."
Licht führt dich nicht in die Stille. Durch die Praxis der Meditation
taucht das wahre Licht letztendlich in einem geläuterten Körper und
Geist spontan auf.
Oshos Kundalini-Meditation
Dies ist eine sehr dynamische Meditation. Sie beinhaltet 4 Phasen
zu je 15 Minuten, die mit entsprechender Musik begleitet wird.
•
Zuerst wird der Körper im Stehen geschüttelt,
•
danach zur Musik frei bewegt (geschwungen, getanzt).
•
In der dritten Phase sitzt man und beobachtet sein Innen und
Außen.
•
Am Ende liegt man in Savasana und taucht weiter in die Stille
hinein.
Meditation auf die Tafeln von Chatres
Die Tafeln von Chatres sind eine alte, von den französischen Zigeunern
praktizierte Meditationsform. Von der Kirche mißverstanden und
abgewiesen, ist dieses Wissen dennoch erhalten geblieben.
Der Meditierende lenkt seine Aufmerksamkeit auf die vor ihm liegenden
Tafeln und läßt in der Sammlung auf diese Tafeln seinen Blick "weich"
werden (eine Art zu schauen, welche dem Schielen verwandt ist). Dadurch
stellt sich eine ganz besondere Wahrnehmungsfähigkeit ein, dank dessen
der Meditierende sowohl zu seiner Außenwelt als auch zu seiner Innenwelt
einen neuen Zugang erhält. Gelingt die Innenschau aus der Position eines
Beobachters heraus, kann der "weiche Blick" endlos lange gehalten
werden, können neue tiefe Einsichten**) über die Dinge oder einen Selbst
aufsteigen.
Achtsamkeits-Meditation (z.B. ZEN)
Diese Form der Meditation strebt eine erhöhte Achtsamkeit sich
selbst gegenüber (der feinen Wahrnehmung seines Körpers,
seiner Gedanken und Gefühle, seines Verhaltens) an. Wenn der
Meditierende sich selbst immer besser kennt, kann er auch
immer besser auf all die ihm innewohnenden Prozesse**)
(Konditionierungen) Einfluss nehmen.
Asana
Durch das Üben der Asana (sowohl dynamisch als auch
statisch) ist es möglich, seine ganze Aufmerksamkeit auf die
Bewegung oder Haltung des Körpers auszurichten. Dabei
geschieht mitunter spontan der Eintritt in einen veränderten
Bewusstseinszustand (Meditation).
Mantra- Meditation
Ein Mantra ist ein Wort/ Gebet.
Ein Wort ist ein Klang.
Jeder Klang ist Energie/Kraft.
Der Klang hilft in der Meditation einen Zustand von
Ausgeglichenheit zu erreichen. Durch die unendliche
Rezitation eines Mantras ( z.B. OM) kann man
schließlich in die Stille des Geistes gelangen.
paradox:
Bei mir stellt sich die Stille meist erst unmittelbar nach
der inneren Intonation des Klanges ein.
Meditation auf die Atmung
Hier ist in der Regel die einfache Wahrnehmung und Beobachtung
des Fließens des Atems gemeint.
Demgegenüber steht das Pranayama, eine Yoga-Wissenschaft
vom Atem, die zahlreiche Übungen, die die Atembeeinflussung und
Atemlenkung meinen. Diese sind deshalb so wichtig, da die
Beherrschung der feinstofflichen Energie des Atems (Prana)
befähigt, alle anderen Energien des Universums -physische und
mentale- zu kontrollieren.
Wenn man sich vor Augen führt, dass jede Lebensäußerung
(Freude, Angst ... ) sich auch immer durch den Atem ausdrückt,
macht es Sinn eine gewisse Achtsamkeit seinem Atem
entgegenzubringen, ihn sinnvoll zu beeinflussen/ zu kontrollieren/
zu beherrschen oder zum mindesten zu verstehen.
Mandala - Meditation
Mandalas sind optische Meditationsobjekte. Sie
stellen entweder besondere Kräfte dar oder
dienen als Vorlagen für Visualisierungen.
Meditation auf Objekte
Sie ist wahrscheinlich die älteste Meditationsform.
Die Konzentration auf das Rauschen des Baches oder des
fallenden Regens, das Summen des Windes, der Blick in
ein Feuer, in die Sterne oder auf die Weite des Meeres ...
all das ermöglicht ein hinabtauchen in das Gefühl des All-
Eins, und kann somit in tiefe meditative Zustände führen.